- Mehrheit der Unternehmen rechnet mit Rückkehr zu Normalität bis Jahresende
- 54 Prozent erwarten ab 2021 wieder ein Umsatzwachstum und wollen ab diesem Zeitraum wieder deutlich mehr investieren
- Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erwarten Umsatzrückgang für 2020
- 15 Prozent der Unternehmen sind existenziell bedroht
Freiburg, 19.05.2020 – Auf einen Schlag hat die Corona-Pandemie die Arbeitswelt grundlegend verändert: So hat sich zum Beispiel die Auftragslage bei einem Großteil der befragten Unternehmen (69 %) in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Einführung der Kontaktbeschränkungen verschlechtert. Eine große Mehrheit (74%) sieht dennoch gute Chancen für einen schrittweisen Übergang zum Regelbetrieb bis Jahresende. Für die Jahre 2021 bis 2023 wird von über der Hälfte der Befragten (54%) eine positive Umsatzentwicklung prognostiziert, kombiniert mit einem damit verbundenen Investitionsbegehren: und zwar vor allem in Digitalisierung. Gleichsam deutet sich eine Modernisierung von Führung und Arbeitsorganisation an, mit klarer Tendenz zu Selbstorganisation, Eigenverantwortung und neuen Führungsmodellen. Für rund 40 Prozent der Unternehmen wird Homeoffice künftig eine größere Rolle spielen.
Das sind Ergebnisse der aktuellen Haufe Studie “Wir nach Corona”. Für die statistische Erhebung hat Haufe bei rund 1.600 Personen in Unternehmen aller Branchen und Größenklassen nachgefragt. Herausgekommen ist ein differenziertes Bild mit vier deutlich abgrenzbaren Gruppen: “Die Schlagkräftigen” (26 %) und “Die Unsicheren” (30 %) etwa sind zwar unterschiedlich stark betroffen, rechnen aber ab 2021 wieder mit steigenden Umsätzen. “Die Hoffnungsvollen” (29 %) schöpfen insbesondere aus ihrer ausgeprägten Veränderungsbereitschaft Kraft und Zuversicht – trotz trüber Umsatzerwartungen. Im Gegensatz dazu befinden sich “Die Resignierten” (15 %) durchweg im Krisenmodus und sehen für ihre Zukunft wenig bis gar keine Handlungs- und Gestaltungsspielräume.
Die Studie zeigt, dass Unternehmen, mitunter sogar von gleicher Größe und aus der gleichen Branche, ganz unterschiedlich auf die aktuellen Entwicklungen reagieren und individuelle Strategien für die Zukunft entwickeln. In einem Punkt ist sich die Mehrheit der Befragten aber einig: Digitalisierung und Organisationsmodernisierung gelten als Schlüssel für die aktuelle Krisensituation sowie als Grundstein für die Zeit nach der Krise.
Keine Angst vor Wandel und neuen Ideen
“Es ist völlig unstrittig, dass Unternehmen und manche Branchen von Corona besonders stark betroffen sind, zum Beispiel Tourismus und Automotive, weil Liquidität fehlt oder weil ihre Märkte eingebrochen sind. Gleichzeitig sehen wir aber auch Unternehmen, die von der Entwicklung profitieren, weil deren Angebote besonders nachgefragt und gebraucht werden. Viele erfahren gerade auch, welche Energie, welche Kreativität und welch´ innovative Ideen in ihren Mitarbeitern stecken. Um diese Kraft auch für die kommenden Jahre zu sichern, wollen Unternehmen weiter investieren: und zwar besonders in Digitalisierung, in ihre Menschen und ihre Organisation”, resümiert Joachim Rotzinger, Geschäftsführer von Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Haufe Group.
Über die Studie “Wir nach Corona”
Die Studie “Wir nach Corona”, die Haufe in Zusammenarbeit mit der Auctority GmbH erstellt hat, beleuchtet die aktuelle Lage von Unternehmen in der DACH-Region und gibt einen tieferen Einblick, wie optimistisch oder skeptisch sie die Zukunft bis 2023 einschätzen. Die Ergebnisse basieren auf einer statistischen Erhebung, die Ende April 2020 unter rund 1.600 Personen, die im Arbeitsleben stehen, durchgeführt wurde. Die Befragten kommen aus Unternehmen aller Größenklassen und repräsentieren ein breites Spektrum an Branchen. 875 von ihnen sind Beschäftigte ohne Führungsfunktion, 737 sind Führungskräfte der oberen, mittleren und unteren Führungsebene.